Drohnenrennen und Fliegen einer Drohne mit Videobrille – First-Person View (FPV)

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Beim Fliegen von FPV-Drohnen werden Bordkameras verwendet, die Live-Bilder an Videobrillen, Mobiltelefone oder Tablets übermitteln. Beim Fliegen im FPV-Modus haben Sie nur die Sicht, die von der Bordkamera der Drohne übermittelt wird, während sich die Drohne außerhalb Ihres Sichtkontakts befindet. Das kann Ihr Bewusstsein für die Situation beeinträchtigen und zu Desorientierung führen. Sie sind möglicherweise nicht in der Lage, die Drohne rechtzeitig so zu lenken, dass ein Zusammenstoß verhindert wird. Dadurch können Sie gefährliche Situationen für sich oder andere schaffen.

Tipp: Bevor Sie Ihre FPV-Drohne mithilfe einer Videobrille fliegen lassen, sollten Sie zunächst lernen, Ihre Drohne zu fliegen, während Sie direkten Sichtkontakt zu ihr haben.

Anwendungsgebiete für FPV

Drohnenrennen

Freestyle und organisierte Flugwettbewerbe

Drohnenrennen und Freestyle-Akrobatik. Hier wird das Fliegen von Drohnen zum Sport. Drohnenpiloten tragen ein am Kopf befestigtes Sichtgerät in Form von speziellen Videobrillen (oder sogar zu Videobrillen umfunktionierten Mobiltelefonen), die direkt mit einer Bordkamera an der von ihnen gesteuerten Drohne verbunden sind. Diese Kamera überträgt einen Livestream-Feed von der Drohne an das Videobrillen-Headset. So hat man das Gefühl, als säße man selbst als Pilot in der Drohne. 

Drohnen bei Rettungseinsätzen

Such- und Rettungseinsätze

Dank der Entwicklung der FPV-Technologie kommen Drohnen bei Such- und Rettungseinsätzen zunehmend zum Einsatz. Sie ermöglichen es den Such- und Rettungseinsatzkräften, verletzte Personen in entlegenen Gebieten zu orten, die unter Umständen schwierig zu erreichen sind.

Drohnen in der Landwirtschaft

Nutzung in der Landwirtschaft

Bei Einsätzen in der Landschaft erfassen spezielle FPV-Feeds Daten und Bilder und ermöglichen eine einfachere und sicherere Schädlingsbekämpfung aus der Luft, da der Pilot den Flug automatisch steuern kann, während er den Live-FPV-Feed überwacht.

Zulässiges Fliegen von Drohnen mit FPV-Brillen

Gemäß der Europäischen Drohnenverordnung (EU) 2019/947 können Sie eine FPV-Drohne sowohl in der „offenen“ als auch der „speziellen“ Kategorie fliegen, ohne direkten Sichtkontakt zur Drohne zu haben, und zwar entweder im Freestyle oder in einem Verein, sofern Sie bestimmte Regeln befolgen.

FPV-Drohnen alleine fliegen – Freestyle

  • Sie benötigen einen „visuellen Beobachter“, um die Sicherheit zu gewährleisten.
  • Sie dürfen nicht über Menschen hinweg fliegen.
  • Sie müssen außerhalb von besiedelten Gebieten fliegen und einen Abstand von mindestens 150 Metern zu Wohn-, Gewerbe- oder Industriegebieten wahren
  • ... und Sie dürfen nicht höher als 120 Meter fliegen.
  • Zuschauer sind nicht erlaubt.
  • Sie fliegen in der „offenen“ Kategorie, Unterkategorie A3.
  • Um eine FPV-Renndrohne fliegen zu können, müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Sie sollten sich aber bei Ihrer nationalen Luftverkehrsbehörde erkundigen, ob in Ihrem Land bestimmte Ausnahmen gelten.

FPV-Drohnen in Vereinen fliegen
 

  • Vereine und Vereinigungen müssen bei ihrer nationalen Luftfahrtbehörde oder der zuständigen Behörde eine Genehmigung für ein Drohnenrennen oder eine Veranstaltung mit Zuschauern beantragen (siehe Artikel 16 der Verordnung).
  • Flugwettbewerbe finden auf speziell angelegten Rennstrecken für FPV-Drohnen statt.
  • Drohnenrennen mit Zuschauern fallen in die „spezielle“ Kategorie.
  • Piloten aus Nicht-EASA-Mitgliedstaaten benötigen eine Vorabgenehmigung der nationalen Luftfahrtbehörde.

In seinen Videos Drone Master - Introduction to FPV Drone Flying (Drohnenmeister – Einführung in das Fliegen von FPV-Drohnen) und Flying an FPV drone (Eine FPV-Drohne fliegen) führt die DroneMasters Junior Academy anschaulich das Fliegen von FPV-Drohnen vor.    

Vielen Dank an DroneMasters für die Bereitstellung der Videos!     

Die Rolle des visuellen Beobachters

Wenn Sie mithilfe Ihrer Videobrille fliegen, können Sie keinen direkten Sichtkontakt zur Drohne haben. Laut der Verordnung können Sie dennoch fliegen, Sie müssen aber eine Person, einen Beobachter, neben sich haben, der Sichtkontakt mit der Drohne hält. Die Aufgabe des visuellen Beobachters besteht darin, die Drohne zu beobachten und den Bereich auf mögliche Gefahrensituationen zu prüfen und dafür zu sorgen, dass Sie keine anderen Beteiligten oder Objekte gefährden (z. B. Flugzeuge, insbesondere Hubschrauber, andere Drohnen, Bäume, Vögel, Gebäude oder Menschen).

Nähe zum Piloten

Es ist wichtig, dass sich der visuelle Beobachter neben dem Fernpiloten der Drohne bzw. nicht weit von diesem entfernt befindet.

Klare Kommunikation

Der Beobachter muss in der Lage sein, ungehindert mit dem Piloten zu kommunizieren und klare Anweisungen zu geben, wie eine potenzielle Gefahrensituation vermieden werden kann, und, sofern erforderlich, zum Vermeiden einer Kollision eine unverzügliche Landung zu empfehlen.

Qualifikationen des Beobachters

Der visuelle Beobachter muss mit den Vorschriften vertraut sein, er muss jedoch über keine Qualifikationen verfügen.

Sicherheit für Sie und andere – Erkunden der Örtlichkeiten

Unabhängig davon, ob Sie an Drohnenrennen in einem Verein teilnehmen oder im Freestyle in direkter Sicht fliegen, eines müssen Sie unbedingt tun, wenn Sie an Ihrem Flugort ankommen: die Örtlichkeiten erkunden.

Sie müssen sicherstellen, dass Sie sicher in diesem Gebiet fliegen können und dass sich dort während Ihrer Flugaktivitäten keine Hindernisse oder Menschen befinden (außer Ihrer Begleitung). Wenn andere Personen anwesend sind, müssen Sie diese über mögliche Risiken informieren und ihnen klare Anweisungen geben, wie sie im Notfall reagieren können.

Geografische Gebiete – Luftraum für Ihre Drohne

Geografische Gebiete für Drohnen sind bestimmte Teile des Luftraums, die den Betrieb von Drohnen ermöglichen, einschränken oder ausschließen. Diese Zonen tragen den Risiken für die Sicherheit, den Schutz der Privatsphäre und personenbezogener Daten, die Sicherheitslage oder die Umwelt Rechnung. Im Folgenden finden Sie einige Gebiete, in denen Einschränkungen gelten:

  • Flugplätze und Flugfelder
  • Krankenhäuser
  • Naturschutzgebiete
  • Gefängnisse
  • Industrieanlagen
  • Wichtige Gebäude

Für weitere Informationen wenden Sie sich an Ihre nationale Luftfahrtbehörde. Dort erfahren Sie nähere Einzelheiten zu den in Ihrem Land geltenden Regelungen.

Drohnenbetreiber und -piloten

In unserem Artikel Drohnenbetreiber und -piloten haben wir alles zusammengefasst, was Sie als Betreiber für die Anmeldung Ihrer Drohne(n) wissen müssen und was Sie tun müssen, um ein sicherer Drohnenpilot zu werden.

Die Drohnenverordnung sieht jedoch die Möglichkeit vor, dass nationale Luftfahrtbehörden Registrierungen über Flugmodell-Vereine oder -Vereinigungen anerkennen. Wenn Sie also einem Verein oder einer Vereinigung beitreten, kann dieser oder diese die Registrierung in Ihrem Namen vornehmen.

Die von Ihnen am häufigsten gestellten Fragen zu Drohnen

Die EASA verfolgt aufmerksam die Aktivitäten in den Drohnenflieger-Communities und möchte ein besseres Verständnis der EU-Verordnungen über Drohnen fördern. Wir führen ein umfassendes Verzeichnis von Häufig gestellten Fragen, um Ihnen bei der Beantwortung Ihrer Fragen zu helfen.